Reparatur TEAC VRDS-25X
- Erik
- vor 5 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Als die Reparaturanfrage kam und der Besitzer erwähnte, dass das Gerät sehr schwer sei, musste ich kurz recherchieren. Ein CD-Player mit 16,5kg Lebendgewicht? Was sollte das sein? Die Antwort bekam ich schnell über HiFi-Wiki.

Gebaut zwischen 1996 und 1999 gehört der TEAC VRDS-25X zu den besten jemals produzierten CD-Playern. Ausgestattet mit u.a. vier 20 Bit D/A-Wandlern und vielen anderen technischen Gimmicks, bietet dieses Gerät dem Hörer das maximale Klangergebnis.
Als das Gerät vor mir stand, war schnell klar, woher das Gewicht kam. Massives Alu, alleine der Deckel war 3-teilig. Und der Fehler war eigentlich einfach: CD-Lade öffnet nicht mehr. Also schnell den Riemen getauscht und alles wieder gut? Nix gut. Natürlich ist das Gerät spitzenmäßig verarbeitet: tolle Kabelführung, gut isoliert gegen Störsignale und eine perfekte Verarbeitung. Aber trotzdem komplett verbaut.

Um an die Riemen zu gelangen, musste das komplette Laufwerk ausgebaut werden. Das wiederum hieß, diverse Verstrebungen zu entfernen, Kabelverbindungen trennen und den Antriebsmotor entfernen. Dazu musste sogar die Rückwand entfernt werden, um an alle Schrauben zu kommen.

Kopfschmerzen bereitete mir vor allem das Flexkabel der Lasereinheit. Eine falsche Bewegung und wir hätten Totalschaden. Zudem befinden sich auf dem Flexkabel zwei Lötpunkte, denen man Beachtung schenken sollte. Diese müssen bei Ausbau bzw. Tausch der Lasereinheit verbunden werden. Zum Schutz vor elektrostatischen Endladungen, die die Lasereinheit ins Nirvane schicken würden. Nach Montage müssen diese Punkte wieder geöffnet werden.
Als das Laufwerk schließlich ausgebaut war, musste schlussendlich noch die CD-Lade entfernt werden und dann waren die Riemen endlich zu sehen.

Ein Riemen ist für den Transport der CD-Lade verantwortlich. Also das war unser Kandidat, der auch ziemlich schlaff aussah. Der zweite Riemen ist für das Anheben und Senken der CD verantwortlich. Dabei wird die Hebeeinheit über ein Schnecken-Zahnrad angetrieben. Und um den Riemen zu tauschen, müsste die komplette Hebeeinheit zerlegt werden. Keine Chance den Riemen irgendwie abzuziehen. Aber zum Glück sah der Kandidat noch richtig fit aus. Eine manueller Funktionstest bestätigte das.


Der Riemen der CD-Lade war schnell getauscht. Also alles wieder retour. Aber vorher den Zahnrädern noch etwas Schmiermittel gegönnt. Beim Ausbau war mir aufgefallen, das die CD-Lade stark klebte. Irgendwie hatte der Kunststoff reagiert und war matt. Eine aufgelegte CD ließ sich nur mit Mühe von der Lade entfernen. Nicht gut für den Hebemechanismus. Und den Riemenantrieb.
Also wurde mit viele Reiniger und Kunststoffpflege das Ganze wieder optisch aufgefrischt.
Danach wurde alles wieder zusammengebaut, die Lötpunkte am Flexkabel geöffnet, das massive Gehäuse komplettiert und ein Funktionstest gestartet.
Die Lade öffnete wieder korrekt und auch das Anheben der CD lief flüssiger ab. Klar, klebte ja nichts mehr. :-)
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